Sport bei Erkältung: Trainieren oder pausieren?

Der Hals kratzt, die Nase läuft, der Kopf schmerzt – statistisch gesehen ist jeder Erwachsene zwei bis drei Jahre seines Lebens erkältet. Bei deutlichen Symptomen wie Fieber, Gliederschmerzen oder einem erhöhten Ruhepuls sollten Sportler eine Trainingspause einlegen, rät Uwe-Folker Haase, Sportwissenschaftler bei der Techniker Krankenkasse (TK). „Wer dann Sport treibt, dem droht im schlimmsten Fall eine Herzmuskelentzündung."
Anders sehe es jedoch bei leichten Infekten aus. „Hier gibt es – außer der eigenen Stimme zu vertrauen – kein Pauschalrezept. Jeder bringt eine andere Grundfitness, ein anderes Immunsystem mit", erklärt Haase. Der TK-Experte rät deshalb, genau in sich hineinzuhören und Belastungen in der Erkältungsphase zu dosieren: „Ein gemütlicher Spaziergang an der frischen Luft kann den Körper in der Abwehr von Krankheitserregern durchaus unterstützen", so Haase. Dennoch ist Vorsicht geboten: „Bei einer leichten Erkältung arbeitet das geschwächte Immunsystem sowieso schon mit Höchstleistung.
Im Zweifel sollte man deshalb besser mit dem Training aussetzen."
Uneingeschränkt gelte jedoch die Faustregel „Sport ist die beste Medizin" für die Vorbeugung von Erkältungen. „Wer sich viel bewegt, stärkt sein Immunsystem", so Haase. Studien zeigten, dass regelmäßiger Sport das Erkältungsrisiko auffallend senkt.