Hat der Speicherraum im Gehirn Grenzen?

Manchmal hat man das Gefühl, keine weiteren Informationen mehr aufnehmen zu können, zum Beispiel, wenn man einige Stunden im Museum verbracht oder Vokabeln gelernt hat. Dabei ist es im physikalischen Sinne nicht möglich, dass in unser Gehirn nichts mehr hinein passt. Wir können Wissen in quasi unbegrenzter Menge im Gehirn abspeichern. Das hat mit der Art und Weise zu tun, wie wir Informationen in unserem Gehirn hinterlegen: Wenn wir neue Dinge lernen, verändern sich die neurologischen Verknüpfungen im Gehirn. Die Nervenzellen verschalten sich untereinander neu, indem die Ausschüttung von Neurotransmittern angepasst wird oder neue synaptische Verbindungen zwischen den Nervenzellen wachsen.
Dieses ständige Wachsen und Verändern des Gehirns bezeichnet man auch als seine „Plastizität“. Eine einzelne Nervenzelle kann dabei über tausende von Verbindungen mit anderen Nervenzellen verschaltet sein, und eben die Art dieser Verschaltung repräsentiert unser Wissen.
Das einzige wobei wir an unsere Grenze stoßen ist, wie viel Information wir auf einmal aufnehmen können. Unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt und in unserem Kurzzeitgedächtnis können wir nur eine bestimmte Menge an neuen Informationen behalten.
Der Speicherplatz im Langzeitgedächtnis indes bleibt quasi „unbegrenzt“.