Zahnschmerzen vorbeugen: Den Bakterien an den Kragen

Ein pochender Schmerz oder ein kurzes Ziehen im Zahn – Zahnschmerzen können sich unterschiedlich bemerkbar machen. Ursachen sind oft Karies, eine Entzündung des Zahnfleisches oder auch Parodontose. Wer sein strahlendes Lächeln behalten und es gar nicht erst zu Beschwerden kommen lassen möchte, kann gezielt vorbeugen.

Zahnschmerzen sind mehr als lästig, meist verhageln sie dem Betroffenen den ganzen Tag und der Weg zum Zahnarzt ist oft unvermeidlich. Doch so weit muss es gar nicht kommen, denn häufig löst eine mangelnde Zahnhygiene die Beschwerden aus
„Damit die Zähne gesund bleiben, müssen Zahnoberfläche und Zahnzwischenräume regelmäßig gesäubert werden. Neben dem richtigen Handwerkszeug und einer guten Putztechnik wirkt sich auch die Ernährung auf die Zahngesundheit aus", erklärt Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Eine ausgewogene Ernährung mit hohem Ballaststoffgehalt kommt auch der Zahngesundheit zu Gute. Denn Rohkost und Vollkornprodukte, die gut gekaut werden müssen, fördern die Selbstreinigung. „Kauen ist Fitnesstraining für die Zähne und regt den Speichelfluss an. Der Speichel hat dabei eine reinigende Wirkung: Er kann entstandene Säuren neutralisieren und die aus dem Zahnschmelz herausgelösten Mineralien ersetzen", so Petzold.
Außerdem sollten auf dem Speiseplan Milch und Milchprodukte nicht fehlen, da sie Kalzium enthalten, das für den Aufbau und Erhalt der Zähne wichtig ist.
Kariesbakterien ernähren sich von Zucker, sie siedeln sich auf der Zahnoberfläche an und bilden dort einen Belag. Bei der Verwertung von Zucker produzieren sie Säuren, die den Zahnschmelz entkalken können.
Mit kurzfristigen „Attacken" kommen gesunde Zähne in der Regel aber gut zurecht. „Auf Süßigkeiten muss niemand ganz verzichten. Am besten ist es, sie nicht über den gesamten Tag zu verteilen, sondern direkt nach dem Essen zu naschen und danach die Zähne zu putzen", so Petzold.
Denn ausreichend lange Pausen zwischen den Mahlzeiten bedeuten eine Erholungsphase für die Zähne.

Eine gründliche Mundhygiene ist ab dem ersten Zahn im Babyalter wichtig. Die ersten Zähne sind für Karies besonders anfällig, denn der Zahnschmelz von Milchzähnen ist nur halb so dick und hat einen geringeren Mineralgehalt im Vergleich zu bleibenden Zähnen. „In den ersten Jahren sollten Kinder am besten zusammen mit den Eltern putzen, das motiviert und der Nachwuchs kann gleichzeitig die richtige Putztechnik lernen", rät Petzold.
Grundsätzlich sollten Zahnzwischenräume einmal täglich und Zähne mindestens zweimal täglich, besser nach jeder Mahlzeit, gründlich gereinigt werden. Erkrankungen wie Parodontitis und Karies entstehen besonders schnell in den Zahnzwischenräumen, weil die Zahnbürste dort nicht hingelangt.
Zur Reinigung der Zahnzwischenräume eignen sich beispielsweise Zahnseide oder Zahnband.
Die richtige Handhabung kann der Zahnarzt erklären. Für Kinder gibt es spezielle Zahnseidesticks mit kleineren Zahnseidebögen.

Beim Zähneputzen muss sich jeder zwischen einer elektrischer Zahnbürste oder einer Handzahnbürste entscheiden.
Die empfohlene Putzzeit variiert entsprechend zwischen zwei und drei Minuten. Elektrische Zahnbürsten reinigen besser als Handzahnbürsten und haben den Vorteil, dass sie automatisch für die richtige Putzbewegung sorgen.
Aber egal, auf welche Zahnbürste die Wahl fällt – sie sollte spätestens nach drei Monaten ausgetauscht werden.
Eine alte Bürste entfernt nämlich etwa 30 Prozent weniger Zahnbelag als eine neue und ist außerdem voller Bakterien. „Aus diesem Grund sollten Zahnbürsten zwischen zwei Benutzungen auch immer vollständig trocknen", rät Petzold.

Unser Tipp
Die richtige Zahnbürste sollte ...
- drei bis vier Borstenreihen haben
- vielbündige, kleinere Borstenfelder besitzen
- abgerundete, nicht zu harte Kunststoffborsten haben, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen.
- gut in der Hand liegen, damit sie gut geführt werden kann.